Wasser und Konsumentenschutz

Gerade in heissen Sommertagen bedarf wohl keiner näheren Erklärung, wie wichtig Wasser für uns alle ist. Damit wir uns an diesem Quell allen Lebens auch unbeschwert und wohlinformiert laben können, werden uns auf im Handel feilgebotenen Wasserflaschen verschiedene nützliche Informationen gegeben.

Auf den Flaschen einer niederländischen Supermarktkette ist etwa folgendes zu lesen:

Wasser_AH

Dieses natürliche, leicht sprudelnde Mineralwasser von Albert Heijn ist für allerlei Allergiker geeignet, denn es ist sowohl milchfrei als auch glutenfrei! Na dann wohl bekomm’s! Am Ende wären die ja glatt alle vor Angst verdurstet, weil sie nicht herausbekommen hätten, dass dieses Wasser weder Milch noch Gluten enthält.

Etwas irreführend wie immer die Kalorienangaben: Da verkaufen die Flaschen zu 0,5 Liter, schreiben dann aber drauf, wieviele Kalorien ein Glas (200 ml) hat. Das ist doch völlig unrealistisch, denn wer kauft schon eine Flasche Wasser und trinkt dann nur ein Glas davon? Eben!

“Ein Glas Wasser (200 ml) enthält 0 Kcal”.

Doch auch beim Wassergenuss hüte man sich vor überhöhten Erwartungen. In Portugal wird hier wirkungsvoll vorgebeugt:

Wasser_Pingo

Hä? Also noch etwas grösser:

Pingo2

Nur falls jemand auf die Idee käme, hier eine Art Zimmerwasserfall zu erwerben oder auf der anderen Seite befürchtet, beim Öffnen der Flasche nasse Füsse zu bekommen: Der Wasserfall ist nur eine Art “Serviervorschlag” für das Quellwasser von “Pingo Doce”. Man nehme einen lauschig bemoosten Felsen und ca. 700 Flaschen Mineralwasser pro Minute. Wahrscheinlich möchte man uns damit auch signalisieren, dass das Wasser in der Flasche möglicherweise jetzt nicht genau das Wasser auf dem Bild ist.

Dafür fehlt allerdings der Allergikerhinweis. Müssen wir uns nun etwa Sorgen um den Flüssigkeitshaushalt all der laktose- und glutenintoleranten Portugiesen machen? Über die Kalorien lassen die Portugiesen die Konsumenten ebenfalls um Unklaren, und das, obwohl diese Flasche sogar 1,5 Liter Wasser fasst.

Frettchen und Saki

Manolo Blabla hatte auf die Frettchen hingewiesen. Das scheint eine gute Gelegenheit auf die beste Frettchen-Story überhaupt hinzuweisen. Sie stammt von Hector Hugh Munro, (*1870 in Birma – † 1916 Beaumont-Hamel in Frankreich), allgemein besser bekannt unter seinem Pseudonym Saki, und heisst: “Sredni Vashtar”. Sie ist sehr kurz, sehr böse und online hier zu lesen. Die Sammlung von Erzählungen, zu der sie gehört, findet sich hier als eBook.

Sehr hübsch die Passage auf Wikipedia über Sakis Tod:

Als der Erste Weltkrieg begann, meldete er sich freiwillig zur Armee, obwohl er gemäß den Vorschriften eigentlich zu alt war. Er schlug das Offizierspatent aus und kämpfte als einfacher Soldat. Bei Beaumont-Hamel in Frankreich wurde er von einem deutschen Scharfschützen erschossen. Es wird berichtet, seine letzten Worte seien „Mach deine verdammte Zigarette aus!“ gewesen. Nach seinem Tode wurde ein Großteil seiner hinterlassenen Dokumente von seiner Schwester Ethel vernichtet; sie schrieb einen eigenen Bericht über ihre gemeinsame Kindheit.