Heimweh

Vielleicht könnte man, was mich quält, am besten mit “Heimweh” bezeichnen, wenn … ja wenn es nicht immer schon da gewesen wäre, soweit ich mich auch zurückerinnere. “Seit ich denken kann” würde man wohl üblicherweise sagen, wenn die Redewendung nicht so irreführend wäre, denn mit Denken hat es wenig zu tun. Treffender wäre wohl: “seit ich zu träumen aufgehört habe”, denn meine Kindheit habe ich im Traum durchlebt, vollständig mit Träumen verbracht. Die Tage meine ich. Als dies aber sein Ende fand, verschwanden die Träume überhaupt. Auch in der Nacht. Nie habe ich mich seither an einen Traum erinnern können, – ausser dem einen natürlich, der mich immer Schreien machte. Es will und will mir einfach nicht gelingen, in dieser Welt heimisch zu werden. Vielleicht also Heimweh nach einer anderen Welt, einem anderen, zärtlicheren, beschützteren Leben.