Zombieland

Gestern Abend bin ich über Land gefahren. Ich fuhr durch Herzogenbuchsee, durch Hellsau, Kirchberg, Hindelbank (diese Namen, diese Namen!) und viele andre mehr. Lange noch war es zur Mitternacht. Doch nirgends brannte Licht. In keinem Haus, keiner Wohnung, keinem Zimmer. Ich konnte es nicht glauben. Es musste doch Verliebte geben, die auf einen Anruf warten. Andere, vielleicht Glücklichere, mussten sich doch aneinander ergötzen. Und seien es auch wenige. Oder wenigstens Verzweifelte, die aus dem Fenster schauten auf den grossen, dunkelroten Mond, der zum Greifen nah das Dunkel erhellte. Aber nichts. Ein einziger grosser Friedhof.

Da wurde mir bewusst, dass ich gar streng gewesen war mit dem armen Zombieville. Ich erinnerte mich wieder, wie viele Male ich dies schon gesehen hatte. Und immer hat mich diese Ruhe erschreckt, diese Ordnung geängstigt. Die Gewalt dieser Ordnung schien mir so evident, dass ich nie auch nur den geringsten Zweifel daran hatte (auch wenn ich ihn jeweilen lächelnd äusserte, nicht zuletzt, um mich selbst zu trösten), dass in den Kellern dieser Häuser gefoltert wurde, dass dort Sklaven an Heizkörper gebunden und Kinder missbraucht wurden. Dass, … ach. Nicht Zombieville, Zombieland.