by Filifjonka | Jul 31, 2016
Heute gehört (SRF 4 News):
Gewaltbereitschaft sei auffällig oft bei jungen Männern zu finden. Aha. Diese Bereitschaft sei aber nicht nur auf den Islam zurückzuführen. Ach so!
Beim Waffengebrauch durch die Polizei wird dann aber selbstverständlich politisch korrekt gegendert, denn die männliche Gewaltbereitschaft wird natürlich von beiden Geschlechtern bekämpft (wobei natürlich die Polizistinnen zuerst erwähnt werden, schliesslich bilden sie ja auch das Gros der Einsatzkräfte). Die Polizeipersonen wenden entsprechend politisch korrekt Gewalt gegen die Mannspersonen an. Hallelujah!
by Filifjonka | Jul 30, 2016
Egon Friedell (1878-1938) schreibt an Lina Loos (1882-1950) über die Ermordung von Moritz Schlick (1882-1936), Philosophie-Professor und Begründer des Wiener Kreises, durch seinen Doktoranden, Hans Nelböck (1903-1954), der ihn fälschlicherweise für einen Juden hielt. Friedell – wie immer – interessiert an der Philosophie bzw. Logik:
Hast Du den Prozess des Dr. Nelböck verfolgt? Der den Prof. Schlick erschoss? Der Fall ist ziemlich kompliziert. Schlick war Positivist. Ein Positivist ist ein Philosoph, der nichts als existent anerkannt ausser a) die Materie, b) deren Bewegungen, c) die Sinnesempfindungen, die durch die Bewegungen der Matene hervorgerufen werden.
Es ist klar, dass ein solcher Mensch erschossen werden muss, nur ist es nicht logisch, dass gerade ein Antipositivist wie Dr. N. es tut. Denn der hat kein Recht zu schiessen. Das hätte nur ein Positivist. Der hätte aber wieder keinen Grund, denn er ist ein Gesinnungsgenosse. Also wer soll ihn erschiessen?
Schreibe bald wieder, es küsst Dich
Egon
Egon Friedell: Briefe, Wien: Prachner o.J. [1959]
Der Wiener Kreis, für die es interessiert, meint folgende Personen: Im Kern: Gustav Bergmann, Rudolf Carnap, Herbert Feigl, Philipp Frank, Kurt Gödel, Hans Hahn, Olga Hahn-Neurath, Béla Juhos, Felix Kaufmann, Victor Kraft, Karl Menger, Richard von Mises, Otto Neurath, Rose Rand, Josef Schächter, Moritz Schlick, Friedrich Waismann, Edgar Zilsel. An der Peripherie: Alfred Jules Ayer, Egon Brunswik, Karl Bühler, Else Frenkel-Brunswik, Heinrich Gomperz, Carl Gustav Hempel, Eino Kaila, Hans Kelsen, Charles W. Morris, Arne Naess, Karl Raimund Popper, Willard Van Orman Quine, Frank P. Ramsey, Hans Reichenbach, Kurt Reidemeister, Alfred Tarski, Olga Taussky-Todd, Oskar Morgenstern, Ludwig Wittgenstein.
by Filifjonka | Jul 30, 2016
Perverser geht’s nimmer.
Echt jetzt?
by Filifjonka | Jul 26, 2016
Nach einer Publikation von Anton Kuh im Berliner »Querschnitt” schrieb Egon Friedell an Kuh:
(Wien, 1931)
Sehr geehrter Herr!
Überrascht stelle ich fest, dass Sie meine bescheidene Erzählung „Kaiser Josef und die Prostituierte” unverändert, nur mit Hinzufügung der drei Worte „Von Anton Kuh”, im „Querschnitt” veröffentlicht haben. Es ehrt mich selbstverständlich, dass Ihre Wahl auf meine kleine launige Geschichte gefallen ist, da Ihnen doch die gesamte Weltliteratur seit Homer zur Verfügung gestanden hat. Ich hätte mich deshalb auch gern revanchiert, aber nach Durchsicht Ihres ganzen Oeuvres fand ich nichts, worunter ich meinen Namen setzen möchte.
Egon Friedell
zu finden in : Egon Friedell: Briefe, Wien: Prachner o.J. [1959]
by Filifjonka | Jul 21, 2016
Weil der seit Monaten bestehende Ausnahmezustand in Frankreich ganz offenbar den Anschlag in Nizza nicht verhindert konnte, hat man ihn jetzt um sechs Monate verlängert. Das leuchtet natürlich ein.
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