Versteckspiel um Snowden

Anscheinend war er gar nicht an Bord des Fluges nach Cuba. Dafür 25 Medienvertreter. Hoffentlich geniessen sie ihren Aufenthalt in Cuba auch ohne Titelseite Interview. In der Zwischenzeit prüft der Aussenminister von Ecuador in Hanoi das Asylgesuch von Snowden. Entschieden werde auf den Grundlagen der Meinungsäusserungsfreiheit und der Menschenrechte.
Zum Glück haben wir die Medien, die uns immer informieren, auch bei völliger Unkenntnis.

Hier die Nachricht in der NZZ.

 

Interkulturelles Lernen: Sucré – salé!

Das Comité régional du tourisme und die Industrie- und Handelskammer Paris Ile de France möchten die Einwohner besagter Region besser auf den Umgang mit Touristen einstimmen und erhoffen sich so, etwas gegen den Ruf eher überschaubarer Freundlichkeit der Bewohner des Grossraums Paris gegenüber den Besuchern tun zu können. Zu diesem Zweck wurde nun die Website doyouspeaktouriste.fr eingerichtet. Hier findet man u.a. Fichen über die Gewohnheiten und Besonderheiten einiger Besuchergruppen und kleine Sprachbeispiele mit Hörproben – auf dass man gewappnet sei, wenn eine Chinesin im Laden auftaucht und ein T-Shirt in Grösse 8 kaufen möchte.

Interessant sind in diesem Zusammenhang die feinen Unterschiede zwischen den verschiedenen Fassungen vergleichbarer Dialoge. So wird bei der Buchung eines Hotelzimmers in aller Regel das Frühstück thematisiert. Stellt der Gast die Frage, ob es denn auch englisches Frühstück gebe, lernt der Gastgeber die Antwort, dass natürlich nicht (man ist ja immerhin in Paris, und wo kämen wir denn da hin), aber dass ein kontinentales Frühstück mit süssen und salzigen Bestandteilen geboten werde.  Auf deutsch klingt das dann recht drollig:

Sie haben die wahl zwischen der variante “gesalzen” und der variante “süss”.

Obschon die Preise in Paris meist gesalzen sind: Beim Frühstück gibt es zwei präzise benannte Varianten! An deren genauer Benennung tut man auch gut, denn die Fiche zu den Deutschen weiss, was Deutsche während ihres Urlaubs erwarten:

De la clarté et de la précision dans les informations

Bemerkenswert auch: Der niederländische Dialog bricht bei den Frühstückszeiten ab. Von niederländischen Gästen scheint die Frage nach englischem Frühstück nicht zu erwarten zu sein. Auch die Gründe hiefür sind aus der Fiche abzuleiten, denn Niederländer sind insgesamt “des touristes pragmatiques”, “en recherche de gratuité” (unklar ist, inwiefern dies auch niederländischsprachige Belgier, aka Flamen betrifft, bei den Belgiern wird nämlich stets geraten vorher abzuklären, ob sie denn auch frankophon seien). So eindeutig ist die Sache nicht, denn auf der anderen Seite erwarten Niederländer dann eben auch “des informations sur les détails des prestations” und sind “plus autonomes et plus attentifs au détail des préstations”.

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Nu weten wij dus wel, waarom Nederlanders in Parijs nooit een antwoord krijgen, als ze bij een hotel aanvragen, of er ook een engels ontbijt verkrijgbaar is …

Salätchen gefällig?

Ein Insasse des “Manatee County Jail” (also des Bezirksgefängnisses eines Bezirkes im Bundesstaat Florida, das nach der Rundschwanzseekuh benannt ist), wurde gemäss mit einem Affidavit eines Untersuchungsbeamten belegter Onlineberichterstattung wegen Tätlichkeit durch Auswurf von Körperflüssigkeiten angeklagt. Die Anklage basiert auf folgendem Vorwurf:

Der (in der Küche augenscheinlich mit der Zubereitung von Salat für das Wachpersonal betraute) Insasse nahm den Löffel, den er zur Zubereitung des Salates benutzte steckte ihn in seine Hose und rieb damit an seinen Genitalien. Dann gab er den Löffel wieder in den Salat. “Dann nahm der Beschuldigte sogar die Salatschüssel und legte seine Genitalien auf den Salat”. Hernach spuckte er noch in den Salat und ersuchte den Wächter (der offenbar den Zubereitungsvorgang nicht in allen Einzelheiten mitbekommen hatte), zu kosten, ob der Salat nach Wunsch geraten sei.

Nach Common Law scheint “Battery”, ein mit der Tätlichkeit vergleichbarer Tatbestand, auch dann gegeben zu sein, wenn der Täter das Opfer mittels einer durch ihn in Bewegung gebrachten Substanz in unrechtmässigerweise berührt. Darunter scheint am ehesten noch das Bespucken des Salates zu fallen. Der Schilderung des Sachverhaltes ist indes nicht zu entnehmen, ob das Schwenken der primären Geschlechtsorgane in der Salatschüssel für sich genommen bereits als “Battery” zu gelten hätte.

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Was Schauspieler alles auslösen

Die Behauptung Michael Douglas’, er habe Krebs infolge Ausübens von Oralsex bekommen, hat zu einem weltweit vermehrten Interesse an sog. “Lecktüchlein” geführt.  Wie 20Minuten berichtet sind die Tüchlein 15 mal 25 Zentimeter gross, hauchdünn, aus Latex und schmecken nach Vanille oder Erdbeer. Sie seien nicht erotisch, aber fair, meint das Journal.
«Man legt das Tüchlein ganz einfach über jene Körperstellen, die man aus Sicherheitsgründen bedecken möchte – also die Vagina oder den Analbereich», sagt Condomeria-Beraterin Ramona Sujata. Durchschnittlich verkaufe sie eine Packung pro Woche. «Es sind vorwiegend Hetero-Männer, die in Thailand Ferien machen und die wissen, dass die Frauen dort Oralsex mögen», sagt Sujata.

Aha, also nur in Thailand. Abgeraten wird den Knausern sodann vom selbstgemachten Ersatz: «Es gibt zudem solche, die schneiden aus Unwissen lieber ein Kondom auf und benützen dieses dann als Lecktüchlein, doch das kann gefährlich sein», sagt Sujata. Ein Kondom sei dünner und deshalb empfindlicher. Durchs Aufschneiden könne es einen Defekt erhalten und daher nur noch ungenügenden Schutz vor Viren bieten. Sujata: «Schliesslich ist ein Kondom auch kleiner – mit dem Lecktüchlein dagegen kann man eine relativ grosse Körperstelle abdecken.» Dabei kostet die 8er-Packung 16 Franken, nach Adam Riese also 2.- pro Stück. Das ist natürlich schon ein erheblicher Betrag! Verständlich, dass man da sparen will und nach Ersatz sucht. Kondome aufschneiden ist ja auch eine schöne Freizeitbeschäftigung.