Personen

  • Weibsperson = der Duden gibt zwar die Wertung nicht an, aber das Wort schwingt zweifellos negativ; vgl. etwa die Beispiele in Meyers Conversationslexikon von 1890
  • Mannsperson = laut Duden ein jemandem nicht näher bekannter Mann
  • Lehrperson = ??

The person I miss the most

Eine meiner absoluten Lieblingsseiten. One Sentence. Kleine Geschichten in einem Satz. Nachfolgend nur ein paar Muster z.B. dies hier:

Sheryl

When asked to name the one person absent from her life that she missed the most, she responded, “The person I hoped I’d be by this point in my life.”

oder diese hier:

Nancy

Five years and five phones later, I still add your number every time.

oder diese

Less one friend

I hadn’t seen her in twelve years, but my heart still broke when I saw her picture on CNN with “Missing” underneath it.

Sehr hübsch auch:

without an anchor

Every one of my many heartbreaks could have been avoided had you not waited until I was 32 to tell me you loved me.

Und zum Schluss noch etwas Lustigeres:

R.Riley

Seeing a 40 year old crack whore wearing a shirt saying “You can’t afford me” and knowing she’s probably right made me realize I’d hit rock bottom.

Rock Star Attitude 2013

Neulich beobachtet in einem Hotel, wo am Vortag die Abschlussfeier irgendeines internationalen Junghandballerinnenturniers stattgefunden hatte:

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Das Hotel besteht – wie vielerorts in der Welt erprobt, wenn genug Platz vorhanden ist und sowohl Kapazität als auch ein Minimum an Repräsentativität angestrebt werden – aus einem ausgedehnteren Flachbau für Restaurants, Konferenzräume und in casu auch ein Schwimmbad und einem darauf aufgesetzten Hochbau mit deutlich geringerer Grundfläche. Resultat: Ein grosses Flachdach, das die Vermutung begründet, dass darauf liegende Gegenstände mit hoher Wahrscheinlichkeit aus den darüberliegenden Hotelzimmern geworfen wurden.

Am Tage nach der rauschenden Abschlussballnacht fanden sich auf dem Dach insgesamt eine Rolle Toilettenpapier, zwei Wasserflaschen, eine Colaflasche und 3-4 nicht näher identifizierbare Gegenstände (im Bild zu sehen: Toilettenpapier, eine Wasserflasche, und ein nicht näher identifizierter Gegenstand, möglicherweise ein Plastiksäckchen oder ein Blatt Papier). Insgesamt deutet dies auf ein doch eher moderates Temperament der beherbergten Sportlerinnen hin. Möglicherwiese kann darin auch ein Zeugnis dafür gesehen werden, dass die Jugend auch schon ungestümer war.

Früher ging es hier möglicherweise auch schon wilder zu: Man beachte die, wie die Schmutzablagerungen erkennen lassen, schon etwas ältere Delle am Schutzgitter über dem rechten Oberlicht. Vielleicht hat tatsächlich einmal jemand ein Möbelstück o. dgl. aus dem Fenster geworfen (das sprichwörtliche Fernsehgerät wäre demgegenüber unwahrscheinlich; im betreffenden Hotel scheinen noch ganz überwiegend Röhrengeräte im Einsatz zu stehen, die aufgrund ihres Gewichts wohl eine deutlich markantere Delle hinterlassen hätten).

Die Welt ist voller Geschichten, wenn man sie denn zu deuten wüsste.

Klare Texte?

Längere Texte sind nicht klarer als kurze. Das wäre nur möglich, wenn Texte Klarheit generierten. D.h. Texte müssten das Verständnis der Welt beschränken, die möglichen Verstehens-Optionen reduzieren. Das tun sie aber nicht. Im Gegenteil. Sie “vermehren” die Welt, sie erweitern sie und ihre möglichen Interpretationen. Zum Sachverhalt (alles, was der Fall ist) kommt dann noch ein Text hinzu, der – ebenso wie der Sachverhalt selbst – wiederum aus tausend Perspektiven gelesen werden kann. Texte multiplizieren also die Welt, sie schränken sie (oder ihre Interpretation) nicht ein. Text gebären deshalb nicht Klarheit, sondern andere Texte. Alles, was wirklich klar, lässt sich nicht eigentlich sagen.

Malkowski bringt das wunderbar auf den Punkt:

Nur Halbwahrheiten lassen sich formulieren, sehen formuliert wie Wahrheiten aus. Für die Wahrheiten sind wir nicht gemacht. Kennten wir sie, brauchten wir die Sprache nicht.

Sobald wir nämlich Wahrheit erkannt haben, verstummen wir. Der Wahrheit gibt es nichts hinzuzufügen. Wahrheit beendet das Gespräch. Dann gehen wir auseinander, oder wir schlagen oder küssen uns, je nachdem.

Deshalb können wir nicht schweigend in der Nähe von Menschen sein, mit denen uns nichts verbindet. Das Schweigen wird da immer zu einer Belastung, zu etwas Bedrückendem, dem wir entfliehen möchten. Gemeinsam schweigen ist möglicherweise das Schwierigste und Intimste. Schwieriger und intimer jedenfalls als miteinander sprechen.

 

Die UNO versagt …

Die UNO bzw. der Sicherheitsrat haben versagt, so Obama, einst Hoffnungsträger aller Bush-Müden. Versagt, weil er die Zustimmung verweigert zu einem Bombardement Syriens, das militärisch überhaupt keinen Sinn und Zweck hat, wenn es auch nicht ganz zwecklos ist, soll es doch dem Ausdruck moralischer Entrüstung dienen, der den Vereinigten Staaten fast schon gewohnheitsmässig zusteht (wir vergessen ganz schnell, dass Bradley Manning in seiner Haft nackt ausgezogen und in der Nacht jede Stunde geweckt wurde, auch dies an sich ganz sinn- und zweckfrei, es sei denn als Ausdruck derselben moralischen Entrüstung).

Ja, ja, die UNO und ihr Sicherheitsrat haben versagt …

insbesondere Obama die Gefolgschaft.