Wir gehen durch ein grosses, unbekanntes Land. Wir wissen nicht wohin. Einige von uns werden in die Wüste geboren, andere im Wald, einige am Strand eines gleissenden Meeres und wieder andere in einen dunklen Tag. Meist beginnen wir zu gehen. Irgendwann. Ohne bestimmte Richtung, ohne Ziel. Manchmal finden wir einen Wegweiser, auf dem unbekannte Namen stehen. Sie klingen verführerisch oder abstossend. Irritierend oder beängstigend. Aber es bleiben Namen. Manchmal glauben wir uns im Paradies, Felder, Wälder, Bäume und Blumen. Manchmal in der Wüste. Nichts als Steine, Sand, öde Leere. Wissen nicht, ob dies währen wird. Nicht ob es besser oder schlimmer kommen wird.
Manchmal treffen wir auf Menschen, die uns raten, oder abraten, uns von ihrer Heimat erzählen, einer Stadt schwärmen. Manche davon begleiten uns, manchmal auch über längere Zeit, manche auch sehr lange. Andre flackern auf wie Schneeflocken im Licht einer Laterne. Augenblicke nur, manchmal Minuten, Stunden, Tage, manchmal Wochen oder höchstens Monate.
Keinen von ihnen kennen wir. Keine Bürgschaft, keine Garantie. Auf uns selbst zurückgeworfen. Immer aber wissen wir (so wir es denn zulassen), augenblicklich, ob es Brüder und Schwestern sind. Im Geiste, im Leid, in der Sinnlichkeit. Augenblicklich sind wir Freunde, Liebende, aneinander geschweisst, vorbehaltlos, bedingungslos. Erkennen einander unmittelbar. Und bodenlos. Darüber hinaus ist nur Eitelkeit, Kinderspiel und Tand.
Wo warst Du all die Zeit? Diese lange, lange Zeit?
Everthing under the sun is in tune
but the sun is eclipsed by the moon
0 Comments