Was mit Gleichheit gemeint ist

In der Schweiz müssen Frauen keinen Militärdienst leisten. Das sei zwar diskriminierend, so das Bundesgericht, aber es sei eine von der Verfassung gewollte Diskriminierung. Zum Ausgleich dafür müssen Frauen … in allen Reglementen des Militärs erwähnt werden.

Trends in der Schweiz …

Und weil’s so wunderbar ist, gleich noch eine Perle. Twitter zeigt einem die Trends an, ungefragt und ungewünscht. Schau mal, was mir mitgeteilt wird:

Ist es nicht phantastisch, was man alles lernt? In der Schweiz «trendet» gerade «Swiss» und «Switzerland». Wer hätte das gedacht.

Vettern- bzw Töchterwirtschaft im Rechtsstaat

Auf Twitter kritisiert jemand, dass der «Council to Re-Open America» weder einen Ökonom noch einen Gesundheitsexperten als Mitglieder hat. Das finde ich gar nicht so schlimm. Aber schau mal, wer da drin ist:

Mir zumindest scheint es für eine Demokratie beschämend, dass in einer solchen öffentlichen Kommission die Tochter und der Schwiegersohn des gegenwärtigen Präsidenten einsitzen, die sich ja nicht durch irgendwelche Kompetenzen dafür qualifiziert haben, ausser eben ihrem Verwandtschaftsgrad. Dass das in den USA geschieht, die sich stets als Feind der Korruption präsentieren, macht es umso schlimmer. Was ist dagegen unsere FIFA. Anfänger!

Präzise scheinen, um Zeit zu verprassen

Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass die mediale Berichterstattung viel Energie auf Unbedeutendes verwendet, ganz so als ginge es darum, die Zeit totzuschlagen. Ein paar Beispiele:

  • Politiker an der Macht bzw. im Amt werden z.B. fast immer mit Vor- und Nachnamen genannt. Also nicht nur das erste Mal, bei dem sie in der Nachricht erwähnt werden, sondern jedes Mal (hier ein Beispiel mit Sommaruga).Besonders lustig ist das, wenn sie – wie z.B. Präsident Bush der jüngere – noch einen zweiten Vornamen haben, der zur Unterscheidung von ihrem Vorgänger dient, also George W. Bush, wobei das W. natürlich nicht W gesprochen wird, sondern Dabljuu, wir können ja schliesslich englisch.
  • Das Corona-Virus ist allgegenwärtig, medial aber ist immer von der Corona-Pandemie die Rede, nicht etwa von Corona oder der Pandemie. Wahrscheinlich um diese von anderen aktuellen Pandemien zu unterscheiden.
  • Wenn es um etwa geht, das alle betrifft, das Wetter, ein Gesetz, ein Unglück, so wird fast schon zwanghaft eine Geschlechterdifferenz aufgemacht, die aber gar nicht relevant ist für den Bericht, also etwa: die Schweizerinnen und Schweizer reagieren…, oder die Südkoreanerinnen und Südkoreaner… usw. Dabei ist meist nicht nur das Geschlecht völlig bedeutungslos für die Nachricht, sondern eben auch die Nationalität der Personen, über die berichtet wird. Anstelle sinnloser Unterscheidungen könnte man schlicht von der Bevölkerung sprechen. Aber das würde natürlich weit weniger Zeit in Anspruch nehmen und weniger Nebel werfen.

Bill Gates fordert Geld

Tatsächlich keine Ente! Basler Zeitung von heute, 14. April 2020.

Ausgerechnet Bill Gates fordert Geld? Er brauche 2 Milliarden. Laut Forbes-Liste der Reichsten (Gates ist Nr. 2) verfügt er über ein Vermögen von 104 Milliarden. Er fordert also eine Summe, die 2% dessen entspricht, was er selbst hat.

Social Distancing

«Social distancing» ist ein Nicht-Begriff, der symptomatisch ist für das gegenwärtige Geschwurbel. Es beginnt damit, dass «social distancing» etwas ganz anderes meinen soll als «social distance». «Soziale Distanz» soll also nicht das Resultat sozialer Distanzierung bezeichnen, sondern die «Distanz» zwischen sozialen Gruppen wie Klassen, Rassen, Geschlechtern etc., leicht erkennbar: ebenfalls ein Konzept ohne wirklichen Gehalt.

Aber weiter: «Social distancing» soll gar nicht «soziale», sondern «physische» Distanzierung meinen, was die englischsprachige Wikipedia nur am Rande zugibt, die deutschsprachige aber sogar in ihrem Titel anzeigt (Räumliche Distanzierung) und was inzwischen offenbar sogar die Weltgesundheitsorganisation zugibt.

Schliesslich aber, was wäre das Gegenteil von «Sozialer Distanzierung»? Und wovon grenzt sich denn die soziale Distanzierung ab, von der psychischen, der moralischen, der wirtschaftlichen oder gar der kulturellen? Was um Himmels Herrgotts Willen könnten diese Floskeln überhaupt meinen?

Gott sei uns gnädig, wir benötigen Gnade offenbar dringend.