Hat man Töne. Fast alle Medien (vgl. hier nur die NZZ) berichten über eine Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz (Hochschule für angewandte Psychologie), die sog. Work-Anywhere-Studie (hier die Resultate), die in Zusammenarbeit mit SBB und Swisscom erstellt wurde (hier die Medienmitteilung). Wer die Studie anschaut, erfährt, dass sage und schreibe 260 Probanden untersucht wurden. Hui. Und – so SRF (10vor10, bei Minute 9:30) – dass bei flexiblen Arbeitszeiten von rund 370’000 Pendlern rund 28’000 die Stosszeiten vermeiden würden, d.h. also 7% weniger Fahrten zu den Hauptverkehrszeiten erfolgen würden (vgl. S. 8 f.). Dann werden die Züge tatsächlich fast leer sein, wie der eben zitierte Beitrag von 10vor10 auch bildlich darstellt (Minute 9:05).
Das sind ja ganz verblüffende Neuigkeiten: Wenn man die Leute nicht zwingt, sich morgens um 7 Uhr in überfüllte Züge zu quälen, dann gelingt es ihnen plötzlich, die Stosszeiten zu vermeiden, und zufriedener sind sie auch noch! Das aber auch, weil sie aufgrund fortschrittlicher Kommunikationstechnologie in der Lage sind, ortsunabhängig zu arbeiten und zu kommunizieren. Auch das Sample finde ich beeindruckend, handelt es sich doch bei den untersuchten Mitarbeitern teilweise um Bedienstete eines Unternehmens, das Fernmeldedienstleistungen anbietet. Wer hätte denn gedacht, dass gerade diese besonders telekommunikationsaverse Personengruppe bereits vorher eifrig moderne Kommunikationstools genutzt hat. Ach ja, die anderen waren von den SBB. Die kennen wenigstens den Fahrplan.