Sehnsucht

Ja, richtig, Sehnsucht. Aber Sehnsucht, nicht wahr, scheint auch so eine Eigenschaft zu sein, die der Schweiz gänzlich abgeht. Und wenn Dürrenmatt Recht hatte und die Welt verschweizern muss oder untergehen (er schreibt das in “Justiz“), dann verschwindet die Sehnsucht (und damit auch  die Poesie)  langsam aus der Welt, wenn auch nicht aus unseren wunden Herzen.

Man kann nur hoffen, dass es einen Gott gibt und er gnädig sei.

Brief an meinen Richter

“Ich will nicht behaupten, dass nur die Besten trinken, aber diese haben zumindest eine Ahnung von etwas, was sie nicht erreichen konnten, wonach sie sich schmerzlich verzehrten, etwas vielleicht, auf das mein Vater und ich an jenem Abend starrten, als wir beide vor dem Schober sassen und der farblose Himmel sich in unseren Augen spiegelte.”

Georges Simenon, Brief an meinen Richter, Ausgewählte Romane Band 26, Diogenes 2012, 43.