Eben war ich in einem Restaurant, in dem es zwei Toiletten gibt, eine für Männer und eine für Frauen. Sie unterscheiden sich nur durch die Buchstaben auf ihren Türen. Gut abgerichtet bin ich in diejenige getreten, die meinem Geschlecht bestimmt wurde. Aber sie war besetzt. Ich wollte erst warten. Dann aber hab’ ich mir ein Herz gefasst und bin ins Frauen-WC, das direkt daneben lag und frei war. Ich habe eine Toilette benutzt, auf deren Tür ein F angebracht war statt eines M. Das ist alles. Aber ich hatte gezögert, hatte einen Widerstand überwinden müssen. Und hernach war ich – es ist mir unangenehm und ein wenig peinlich, das zu erzählen, aber ich will ehrlich sein – ich war ein wenig stolz auf mich. Kaum aber wurde mir dies bewusst, als ich mich auch schon zu schämen begann. Und ein wenig auch zu verachten: Wohin bin ich bloss gekommen? Was ist aus mir geworden? Stolz zu sein auf so etwas? Die Gartenzwerge haben gesiegt, sie sind in mir! Was für eine Schande!
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