Und wenn wir schon dabei sind: Wer sich für die Herkunft unserer Gesellschaft interessiert, findet mehr als genügend Anschauungsstoff in Philipp Bloms Buch “Böse Philosophen”. Es handelt vom Salon des Barons von Holbach im 18. Jahrhundert in Paris und es treten auf: Holbachs Freund Denis Diderot, David Hume, Voltaire, Cesare Beccaria und viele mehr, und natürlich der unvermeidliche Jean-Jacques Rousseau. Für alle, die Rousseau lieben, wohl das falsche Buch, belegt es doch detailreich, warum sich seit Robespierre alle totalitär Orientierten, alle Diktatoren mit Freude auf den Schweizer bezogen haben. Wie gross das Unglück ist, dass sich Rousseau als Held durchgesetzt hat, wird überdeutlich spürbar in diesem wunderbaren Buch.
Philipp Blom: Böse Philosophen: Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung. München: Carl Hanser Verlag 2011.
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