Er stand im Nichts. Die Balkongeländer waren noch nicht angebracht. Am Eingang hing zwar ein Zettel: «Balkon betreten streng verboten»; und obwohl Kirch diesen Zettel jeden Tag gelesen hatte, wusste er doch nicht, was auf ihm geschrieben stand, denn ihm schauderte instinktiv vor jedem Verbot. Er nahm nur zur Kenntnis, was ihm behagte. Da ihm die winterliche luftige Frische behagte, trat er einen Schritt vor. Dann noch einen. Und dann stürzte er ab.
Istvan Örkeny, Schlechter Traum, in: Gedanken im Keller, Berlin: Eulenspiegel, 2. Auflage, 118 f.
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