Nicht einmal in der privaten Sphäre entstehen Morde aus Antipathie, kommt Frieden aus der Genauigkeit der Einander-Kennens. Im Gegenteil: Menschen sind nicht so, dass es ihrem Verhältnis zueinander guttut, sich genau zu kennen. Daher liebt es sich so gut im Abstrakten. Wann hätte je die berüchtigte ‘unüberwindliche Abneigung’ den Gattenmord produziert? Eher die unüberwindliche Zuneigung zu einem virtuellen Gatten.
Hans Blumenberg: Man auch nicht mögen dürfen, in: Hans Blumenberg/Carl Schmitt: Briefwechsel 1971-1978 und weitere Materialien, Suhrkamp 2007.
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