»Liebe Laura«, sagt Gaetano.
»Lieber Gaetano«, sagt Laura.
Gaetano haut Geld auf den Tisch. Viel zu viel. Nicht ein Viertel machen die Getränke aus. Nein, das ist es nicht.
»Ein Zimmer für uns zwei«, sagt er. »Das beste.«
»Es gibt keine guten«, sagt der Argentinier. Er hängt sich das Akkordeon über die Schultern und spielt diese traurige Musik. Die Finger finden die Tasten von ganz allein. Es ist ein Lied, das der Musikant selbst noch nie gehört hat.
Das ist das Paris von Signor Gaetano Bresci. Aber so etwas gehört nicht einem allein. Die Straßen der Nacht sind hell wie in Patterson der Tag. Vor allen Türen ist Licht. Die Straße reicht ins Zimmer. Das ist das Paris von Cavaliere Gaetano Bresci. Über die Treppe folgt er Donna Laura Casati. An den Schuhen klebt Sirup. Zimmer 8 ist das ihre. Laura öffnet ihr Kleid, noch ehe sie die Tür öffnet.
Michael Köhlmeier: Die Figur. Die Geschichte von Gaetano Bresci, Königsmörder, München/Zürich: Piper 1986: 120 f.
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