When they overrun the defences
A minor invasion put down to expenses
Will you go down to the airport lounge
Will you accept your second class status
A nation of waitresses and waiters
Will you mix their martinis
Will you stand still for it
Or will you take to the hills
Nachdem ich mir wochenlang mit diesen und tausend anderen Fragen das Hirn zermartert hatte, begann ich, mit mir selbst Gespräche zu führen, und leider nicht nur leise, sondern bisweilen mit Stimme, und leider nicht nur für mich alleine, sondern bisweilen in Gesellschaft, wie etwa beim Besuch von Freunden, auf dem dortigen Klo, und leider in einer Lautstärke, die durch die Tür gedrungen sein musste, was zu einer Versammlung zunächst empörter, danach besorgter, schließlich betretener Gesichter führte. Man wollte wissen, was ich getrieben und mit wem ich mich auf dem Klo unterhalten habe. Ich antwortete nicht und ließ die Leute stehen. Das Einzige, was ich von diesen wohlmeinenden Menschen zu erwarten hatte, waren tröstende Worte, und Trost war das Letzte, dessen ich bedurfte.
Bis zum Abschluss der Untersuchungen gilt für den verdächtigen Mann die Unschuldsvermutung.
So, so. “Gilt die Unschuldsvermutung”, nicht etwa: “Ist der Mann nicht schuldig, kein Verbrecher, wissen wir nicht oder ist nicht bewiesen, dass …” Aber daran ist man ja schon gewöhnt. Allerliebst aber ist, dass auch diese “Vermutung” nur noch bis zum Abschluss der Untersuchungen gelten soll. Polizei und Staatsanwaltschaft finden heraus, wie es wirklich war. Der Strafprozess und sein Ausgang sind dann nur noch weitgehend obsolete Formalien. Wenigstens ehrlich.
The survey is unique: the first of its kind to assess the prevalence of psychopathic traits within an entire national workforce. Participants were directed onto my Website, where they completed the Levenson Self-Report Psychopathy Scale and were then given their score. But that wasn’t all. They also entered their employment details. What would turn out to be the U.K.’s most psychopathic profession? I wanted to know. And, for that matter, its least? The results, revealed below, certainly make interesting reading—especially if you’re partial to a sermon or two on a Sunday.
+ PSYCHOPATHY
-PSYCHOPATHY
1. CEO
1. CareAide
2. Lawyer
2. Nurse
3. Media (TV/Radio)
3. Therapist
4. Salesperson
4. Craftsperson
5. Surgeon
5. Beautician/Stylist
6. Journalist
6. Charity Worker
7. Police Officer
7. Teacher
8. Clergyperson
8. Creative Artist
9. Chef
9. Doctor
10. Civil Servant
10. Accountant
But a couple of weeks later the following appeared in my in-box, from one of the survey’s respondents. He’s a barrister by trade—indeed, one of the U.K.’s finest—who’d posted a score that certainly got my attention. Yet, to him, it was nothing unusual. No big deal whatsoever:
“I realized from quite early on in my childhood that I saw things differently from other people,” he wrote. “But, more often than not, it’s helped me in my life. Psychopathy (if that’s what you want to call it) is like a medicine for modern times. If you take it in moderation it can prove extremely beneficial. It can alleviate a lot of existential ailments that we would otherwise fall victim to because our fragile psychological immune systems just aren’t up to the job of protecting us. But if you take too much of it, if you overdose on it, then there can, as is the case with all medicines, be some rather unpleasant side effects.”
The e-mail had got me thinking. Might this eminent criminal defense lawyer have a point? Was psychopathy a “medicine for modern times”? Could taking it in moderation, twiddling those dials a little to the right on our respective psychopath mixing desks—at certain times, in certain specific contexts—actually be good for us?
Kevin Dutton: The Wisdom of Psychopaths. What Saints, Spies, And Serial Killers Can Teach Us About Success, New York: Farrar 2012, 162 f.
Recht hat er. Aber der Morgen, der Morgen! Manchmal fragt man sich, wie die bornierte Buchhalter-Mentalität, die zunehmend die Welt in ihren Griff bekommt, überhaupt auszuhalten wäre, wenn nicht im Ausnahmezustand.
Well, woke up this morning with a wine glass in my hand.
Whose wine? What wine? Where the hell did I dine?
Must have been a dream I don’t believe where I’ve been.
Come on, let’s do it again.
Singt Peter Frampton in Do You Feel Like We Do, auf Acid. Dazu braucht man allerdings keinen Sherm oder Sherman.
Das alles ist nicht neu. Cecco Angiolieri (1260-1312) besingt es bereits in seinem berühmten Sonett (Eine englische Übersetzung findet sich hier):
S’i’ fosse foco, arderéi ‘l mondo;
s’ i’ fosse vento, lo tempesterei;
s’i’ fosse acqua, i’ l’annegherei;
s’i’ fosse Dio, mandereil’en profondo;
s’i’ fosse papa, sare’ allor giocondo,
ché tutti cristïani imbrigherei;
s’i’ fosse ‘mperator, sa’ che farei?
A tutti mozzarei lo capo a tondo.
S’i fosse morte, andarei da mio padre;
s’i’ fosse vita, fuggirei da lui:
similemente farìa da mi’ madre.
S’i’ fosse Cecco, com’i’ sono e fui,
torrei le donne giovani e leggiadre:
e vecchie e laide lasserei altrui.
Alles politisch wenig korrekt und daher als Referenzgrösse nicht tauglich. Und doch: Nur Gartenzwerge können Verzweifelten böse sein, die in malerische Feuerwerke explodieren, um langsam zu verglühen.
Diesmal ist die Krim der Anlass: Alle Welt ruft alle Welt zu irgendetwas auf. Das lässt einen engagiert und aktiv erscheinen und kostet nichts. Zudem bleibt die eigene Legitimation ganz bedeutungslos. Man wird doch wohl noch aufrufen dürfen!
Ich meinerseits rufe alle Regierungschefs, Pressesprecher und übrigen engagierten Menschen dazu auf, das Aufrufen zu unterlassen. Und die Journalisten rufe ich dazu auf, die Aufrufe nicht mehr zu verbreiten!
Aber ach, ich seh’s voraus, es ist zwecklos, denn sie werden gerade dieses eine Mal wohl auf mich hören …
Wollte man eine Vortragsreihe beginnen mit beeindruckenden Frauen, so würde Elisabeth Báthory (1560-1614) sicherlich dazugehören. Ist schon aussergewöhnlich, Frauen zu foltern und zu töten, aber fast 650 davon …
Schreibt Karl Rosenkranz, der dritte Nachfolger auf Kants Lehrstuhl in Königsberg in seinen “Königsberger Skizzen” (unauffindbar und selbst im Reprint schweineteuer) folgendes:
Die Strasse des Kantischen Hauses hat einen recht vornehmen Namen: Prinzessstrasse. Aber Prinzessinnen überhaupt sind etwas so Gewöhnliches, als Prinzessinnen, die Philosophie studirten, wie Christine von Schweden, Charlotte von Preussen, etwas Ungewöhnliches. Ein Kant hingegen ist eine Seltenheit, wie nur Jahrhunderte sie zeitigen. Dazu kommt noch, dass wir hier nicht einmal Prinzessinnen haben, so ein grosser Überfluss daran auch in der Welt ist, für uns würde daher die Benennung Kant’s Strasse eine lebendige, tief eingreifende sein.
Ein deutscher Parlamentarier soll angeblich in Kanada Bilder nackter Kinder bestellt haben. Nachdem er in den Medien reihum der Kinderpornographie bezichtigt wurde, scheint sich nun herauszustellen, dass die Bilder nun doch nicht pornographisch gewesen sein sollen, sondern lediglich – wie wir jetzt gelernt haben – «Posing».
Und was lernen wir daraus weiter: Dass Verbreitung und Erwerb derartiger nicht-pornographischer Bilder nackter Kinder nicht strafbar sind, ist – eine Strafbarkeitslücke!
Im Strafrecht wird bei Kinderpornografie zwischen Kategorie eins und Kategorie zwei unterschieden. Bei Kategorie zwei sind nackte Kinder, aber nicht explizit ihre Genitalien im Fokus. Solche Aufnahmen sind nach derzeitiger Gesetzeslage nicht strafbar. Bei Kategorie eins handelt es sich um strafbares kinderpornografisches Material.
Soso, Kategorie eins und Kategorie zwei. Und Kategorie zwei ist nicht strafbar. Und schon tauchen Zweifelsfälle auf: Was haben wir denn hier?
Ist das Kategorie drei? Nicht näher identifizierte nackte Haut? Und am End’ auch nicht strafbar? Oder auch Kategorie zwei? Fragen über Fragen also, hier müssen die Strafrechtler wohl noch etwas über die Bücher, bei der Kategorisierung strafloser Hautbilder scheint mir hier doch noch beträchtlicher Erklärungsbedarf zu bestehen.
Vielleicht ja aber auch bald nicht mehr in dieser Form, sollten doch auch «Posing»-Bilder strafbar werden, denn, so der Stern-Artikel weiter:
Auch Kinderschutzbund-Präsident Heinz Hilgers plädierte dafür, den Kauf und Verkauf von Fotos mit nackten Kindern generell unter Strafe zu stellen. Es handle sich um einen schweren Verstoß gegen die Menschenwürde, wenn mit solchen Bildern Geschäfte gemacht würden, sagte Hilgers dem “Kölner Stadt-Anzeiger”. Schließlich würden die Opfer nicht nach ihrem Einverständnis gefragt.
Genau: Leute photographieren ist eine Verstoss gegen die Menschenwürde. Dabei kann es ja wohl nicht darauf ankommen, ob da noch Kleider drumrum sind um die Leute oder nicht, weil drin sind ja immer noch die Leute, oder? Auch Kinderphotos mit Kleidern sind ja regelmässig in reiferen Jahren ein Quell grosser Peinlichkeit. Insofern müsste man gestützt auf diese Argumentation sinnvollerweise auch das Photographieren von Kinderfaschingsumzügen unter Strafe stellen, denn kaum etwas kann wohl demütigender sein, als wenn erfolgreiche Kernphysikerinnen oder Investmentbanker mit Kinderphotos konfrontiert werden, wo sie eher halbherzig als Zauberer, Elfe oder Blume kostümiert und mit müdem bis traurigem Gesicht auf irgendeinem Kindergartenumzug zu sehen sind. Kaum je wird man froher sein, das auf dem Photo nicht mehr zu sein.
Eigentlich dient somit auch das Datenschutzrecht ganz unmittelbar dem Schutz der Menschenwürde, reglementiert es doch die Verbreitung von Bildern (die ja auch Personendaten sind) von Menschen ganz allgemein.
So besehen machen die Taliban das wahrscheinlich schon richtig: Immer alles hübsch einpacken, damit die Würde schön frisch bleibt.
Nach dem Tod eines Bewohners eines Pflegeheims kommt der Verdacht auf, das Ableben könnte auf die fehlerhafte Verabreichung von Medikamenten zurückzuführen sein, die Sache wird untersucht. Als “aussergewöhnlicher Todesfall”.
Die Berner Zeitung geht der Sache nach, befragt einen Staatsanwalt und eine sonstige Beamte und kommt zum titelwürdigen Ergebnis:
Aussergewöhnliche Todesfälle sind selten
Wer kommt denn auch auf so etwas.
Wobei: Ganz so banal ist die Erkenntnis nicht, ist doch eigentlich bereits die Gleichsetzung von Gewöhnlichkeit mit Häufigkeit eine sprachliche und kulturelle Leistung. Selbst wenn in eine Gesellschaft Tötungsdelikte sehr häufig wären, wären sie doch – so nehmen wir einmal an – aussergewöhnliche Todesfälle, weil der Tod nicht eindeutig auf eine natürliche Einstellung des Betriebs des menschlichen Körpers ohne spezifische äussere Einwirkungen zurückzuführen wäre. So besehen weist die prima facie erheiternde Schlagzeile doch darauf hin, dass zwischen den (faktischen) Befund der Häufigkeit des Auftretens eines Phänomens und dessen (normativer) Bewertung als gewöhnlich oder ungewöhnlich keine Schlüsse gezogen werden können.
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