Zur Sprachentwicklung wäre noch nachzutragen, dass auch das relativ Absolute in Mode kommt: “ungefähr Alles”, “etwa 3.0” und genau Ähnliches.
Zur Sprachentwicklung wäre noch nachzutragen, dass auch das relativ Absolute in Mode kommt: “ungefähr Alles”, “etwa 3.0” und genau Ähnliches.
Hängt das nicht mindestens teilweise in vollem Umfange damit zusammen, dass es relativ-absolute Sachverhalte gibt?
“Etwa 3.0” kann das sein. Wenn ein Wert von 2.98 oder 3.02 gerundet wird, so wäre die Angabe als “genau 3.0” oder “3.0” unzulässig bzw. unwissenschaftlich. Die Benennung als “etwa 3.0” mach demgegenüber deutlich, dass die zweite Kommastelle weggerundet wurde, dass aber zugleich ein Wert vorliegt, der näher bei 3.0 liegt als etwa bei 2.9 oder bei 3.1.
Und ist die Erkenntnis, dass es Aussagen mittlerer Reichweite gibt, nicht letztlich etwas Kostbares und eine liberale Errungenschaft? So besehen wäre das relativ-absolute nicht eine sprachliche Marotte, sondern zeigt an, dass einer Aussage bereichsweise volle Gültigkeit zuerkannt werden soll.
“bereichsweise volle Gültigkeit” gefällt mir ungefähr sehr gut. Praktisch ganz so, als ob es irgendetwas gäbe, das mehr als nur bereichsweise voll gültig wäre, oder fast oder ungefähr fast oder vollständig fast oder vielleicht doch genau fast.