Ferienmeldung

Es passiert oft, dass wir als Antwort auf eine Mail eine Nachricht folgender Art bekommen:

Vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich bin vom 1. bis zum 21. September nicht anwesend. Bei dringenden Angelegenheiten, bitte wenden Sie sich an…

Jeder weiß damit, dass wir in die Ferien gegangen sind.

Lustig ist es, wenn die Nachricht zwei Monate alt ist und niemand sich gewagt hat, es dem Ferienliebhaber mitzuteilen.

Momentan nehme ich bis 02.05. keine Mails entgegen. Bei dringenden Mitteilungen bitte ich um Geduld.

Nun eine zweite, diesmal absurde Fallkonstellation. Man kriegt die Ferienmeldung und einige Minuten später eine richtige Antwort. Die Ferienmeldung ist in diesem Fall nicht nutzlos. Sie zeigt, dass derjenige, der antwortet, seine Mails sogar in den Ferien regelmäßig liest und beantwortet. Die Ferienmeldung ist in diesem Fall gelogen.

Leider bin ich wieder in den Ferien (ich bin mir aber sicher, dass ihr mir nicht glaubt)… Meine Antworten können somit bis zu 5 Minuten 23 Sekunden Verspätung haben. Na ja, ihr wisst alle, dass ich nie so rasch antworte, wie wenn ich in den Ferien bin.

Noch interessanter wird es, wenn einer die Ferienmeldung unmittelbar veröffentlicht. Man mag an die zahlreichen Posts auf Facebook denken, wo man gerade auf einer Karte sehen kann, dass einer sich am Flughafen Zürich befindet und dazu noch schreibt: “Bye Bye Switzerland. See you in one month!” Das gleiche kann auf Twitter gelesen werden.

Obwohl verständlich ist, dass einer seine Freude über seine Ferien informieren will, klingen diese Berichte oft wie:

I won’t be there for the next two months. Would you be so kind as to rob me while I’m on vacation. It would be great to come back and find my home cleaned up. #easyrobbery #robityourself #richpeopleonvacation #bigrobnorisks

Dazu kommt, dass es mit einer Identität einfach ist herauszufinden, wo einer wohnt. Dieser Aufwand wird dem Dieb manchmal sogar erspart, indem die Adresse direkt auf dem Profil zu lesen ist …

Flüchtlinge und die hilfsbereite Schweiz

Ist es nicht phantastisch, in einem Land zu leben, das so grosszügig ist mit Menschen in Not, die nicht wissen wohin? Wir haben unsere Offenherzigkeit ja immer wieder unter Beweis gestellt. Im zweiten Weltkrieg etwa haben wir rund 55’000 erwachsene Flüchtlinge aufgenommen (davon etwa 21’000 Juden). Denjenigen, denen das wenig erscheint, sei in Erinnerung gerufen, dass die USA, die ja als Hafen der Verfolgten gesehen werden, von 1933-1945 gerade einmal 250’000 jüdische Flüchtlinge aufgenommen haben. Aber es geht hier natürlich nicht um einen Wettbewerb in Hartherzigkeit.

Es ist aber auch vor diesem Hintergrund beeindruckend, was wir hören: In Syrien steige der Leidensdruck. Ein Drittel der Bevölkerung ist auf der Flucht, so hört man, rund zwei Millionen jedenfalls. Dem will sich nun auch die Schweiz nicht verschliessen und sogar SVP-Politiker fordern, mehr syrische Flüchtlinge ins Land zu lassen. Das Kontingent syrischer Flüchtlinge könnte erhöht werden. Aha! Wieviel sind es denn bis jetzt? Bisher hat die Schweiz – Achtung, Trommelwirbel! – 70 syrische Flüchtlinge aufgenommen. Das zu erhöhen sollte ja nicht wirklich schwierig sein. Aber diese Dimension passt ja auch zur notorisch hartherzigen SVP, richtig? Klar. Die notorisch warmherzige SP nämlich könnte sich durchaus die Aufnahme von – Achtung, nochmals Trommelwirbel! – “ein paar Hundert” Flüchtlingen vorstellen.

Wie gesagt: Welche eine Freude, in einem so grosszügigen Land zu leben.

 

Das Zufallsgesetz

Ein Passagier eines Zugs, der frontal mit einem anderen Zug zusammengestossen ist, tut dem Blick seine Eindrücke kund.

Die Zeitung titelt:

Er sass im Unglückszug
“Ich steige nie mehr vorne ein!”

Doch zum Glück gibt es die Kommentarspalte, wo der fatale Irrtum des jungen Mannes aufgedeckt wird. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an Salomon Rittergold aus Lausanne, der Herrn L. möglicherweise das Leben gerettet hat mit seinem wertvollen Hinweis auf das Zufallsgesetz in seinem Onlinekommentar!

zufallsgesetz