Regel als Regel befolgen 2

Eine Regel wird zur Regel dadurch, dass man ihr folgt. Es kann also gar nicht sein, dass man einer Regel deshalb folgt (oder folgen sollte), weil sie besteht. Umgekehrt besteht sie nur deshalb, weil man ihr folgt. Tut man dies nicht mehr, hört sie auch auf zu existieren. Es bleibt nur Etwas bestehen, das vielleicht einst Regel war, Etwas, das den Anspruch erhebt, Regel zu sein, dessen Anspruch aber Anspruch bleibt und nicht mehr.

Die Forderung, einer Regel deshalb zu folgen, weil sie besteht, ist also logisch betrachtet unmöglich, sie ist nicht juristisches, sondern vielmehr politisches Programm: Denn wer fordert, dass man Regeln deshalb befolgen solle, weil sie bestehen, fordert nichts anderes als: Verhalte Dich so, wie es bisher üblich war, verändere nichts, lasse die Dinge beim Alten (aber nicht deshalb, weil sie gut waren, sondern eben schlicht, weil sie waren, denn die Regel soll ja nicht befolgt werden, weil sie gut ist, sondern weil sie ist). Die Forderung nach Regelbefolgung qua Regelexistenz verlangt zudem: Denk nicht nach (denn das wäre ja die Voraussetzung für eine echte Regelbefolgung: nämlich die bewusste, nach Reflexion erfolgte Entscheidung, sich so oder eben anders zu verhalten), sondern tue das, was andere getan haben. Und der Transfer der eigenen Autonomie auf andere ist hier – wie immer – radikal böse.

Postcard from Auschwitz

Postcard from Auschwitz

 

Hi Brenda,

We’re having a great time here in Auschwitz. We’re enjoying the sun it’s just awesome!

Guess what, we didn’t even see a dead Jew around! There is nothing but wooden houses and some ruins. You won’t even believe me: I didn’t find ANY Souvenir shop! But there was this old waggon with a rose hanging on its door. It was sooo romantic we had to take a picture of us in front of it. Aren’t we looking sooo cuuuute? I just love this picture I think I’ll hang it in our kitchen.

See you!

Ashley

Regel als Regel befolgen

Heute Morgen habe ich nochmals gehört, dass man der Regel folgen soll, weil es die Regel ist…

Einer Regel folgen nur, weil sie eine Regel ist kann aber nur falsch sein, selbst wenn das Ergebnis gerecht erscheint.

Sextoys an der Universität

20 Minuten berichtet, dass an der Universität Basel Studenten lernen können, wie man Sexspielzeug aus Gemüse, Seife und allem, was beliebt, schnitzt.

http://www.20min.ch/schweiz/news/story/13889098

“Die Fachgruppe Gender Studies organisiert einmal im Monat eine offene Veranstaltung. «Dieses Mal zeigen wir, dass man sich aus Rübli oder anderem Gemüse Dildos genau nach dem eigenen Geschmack und den individuellen Vorlieben herstellen kann», sagt Ledwina Siegrist, Studentin der Geschlechterforschung und eine der Studierenden, welche den Genderstammtisch organisiert hat. Mitbringen sollen Interessierte daher Seifen und Gemüse und dann werde drauflosgeschnitzt. Die Anleitung gebe es vor Ort, auprobiert werde aber erst Zuhause.”

Interessant erscheint uns, dass ausgerechnet Rüben zum Schnitzen von Dildos verwendet werden. Deren Form hätte solches ja wahrlich nicht vermuten lassen. Angeboten hätten sich doch vielmehr Melonen oder Fenchel, Erdbeeren oder Äpfel. Auch fragen wir uns angesichts der Form von Rüben (aber auch derjenigen von Gurken oder Bananen), was denn genau da hineingeschnitzt wird.

Symptomatisch erscheint uns schliesslich, dass – wie im universitären Unterricht sonst auch – dasjenige, was nun wirklich jeder bereits beherrscht (in casu das Schnitzen eines Dildos) an der Universität unterrichtet wird, dieweil dasjenige, was tatsächlich Schwierigkeiten bereitet (in casu die Anwendung des Geschnitzten) den Studierenden quasi als Hausaufgabe oder Fernunterricht überlassen bleibt, die sich einmal mehr auf sich selbst zurückverwiesen sehen.

Schliesslich sei auf die weitgehende Obsolenz solchen Unterrichts hingewiesen, weil sich ja Penisse allüberall finden, ohne dass man sie erst noch fertigen müsste, wie eine unserer allerliebsten Websites deutlich macht:

www.accidentalpenis.com

 

Die Anderen

Die anderen haben immer Unrecht, einfach weil sie die anderen sind.
Könnte denn Gottes Schöpfung gegen Gott Recht haben?

Rivalerie

Il lui manque au moins une qualité: la discrétion. Cette lacune faillit lui coûter la vie et lui a valu deux balles dans le ventre, tirées par un de ses amis, Marcel Burel, marié à une dame pour qui Lebrize se vantait urbi et orbi, d’avoir eu toutes les bontés, même les plus coupables. Drame curieux, où l’on vit Mme Burel, outrée des propos tenus par Lebrize sur son compte et sans doute désireuse de donner une preuve irréfutable de sa vertu à son mari, convier celui-ci à venir corriger Lebrize. Corriger un champion de boxe n’est point chose aisée: Burel prit son revolver et le couple accompagné de deux personnes, se rendit chez Lebrize, sons voisin d’Aulnay-sous-Bois.

Géo London. Les grands procès de l’année 1936: Triomphe et défaite d’un boxeur (Cour d’Assise de Seine-et-Oise, Audience du 15 février), Paris, Les éditions de France 1937.

Verführung

A 40 ans bien des femmes sont encore désirables et on comprend que le robuste Attilio, humble lavoratoro piémontais, venu travailler en France, agricole, ait été troublé par la présence constante dans le parc du château et les bois environants de Mlle Babet, plantureuse Bordelaise, et qui, ne s’embarassant pas d’une pudeur excessive, aimait à se promener dans un déshabillé rose qui permettait à ceux qui rencontraient cette maîtresse quasi délaissée de songer que M. Henri Dompeyre était devenu particulièrement exigeant sur l’esthétique féminine…

Géo London. Les grands procès de l’année 1936: Le crime du Château de la Clare (Cour d’Assise de Tarn-et-Garonne, Audience du 12 Mars). Paris, Les éditions de France 1937.

Sexismus

A: Du hältst meinen Schirm für sexistisch.
B: Das habe ich nie gesagt. Vielleicht wenn eine nackte Frau drauf wäre…
C: Aber dann wäre er jedenfalls zu schwer.